Wir lassen uns ja so gerne anstecken. Es kommt gar nicht darauf an, ob im negativen oder positiven Sinn. Sobald es etwas anzustecken gibt, sind wir dabei. Zurzeit ist die Singapur-Grippe der Hitparadenstürmer, als ob man nur zur Gesellschaft gehörte, wenn das fernöstliche Virus mitgeschleppt wird. Kann man etwas dagegen tun? buehler.jpg (7132 Byte)
Stefan Bühler

Livestyle

Wohl kaum, gegen eine Ansteckung ist niemand gefeit. Finden wir uns einfach damit ab und machen das Beste daraus.

Livestyle in Chur ansteckend? Ganz genau. Was wir darunter verstehen? Eben das wollen wir mit den Churern und den Gästen in Chur herausfinden. Indem wir jeden Monat nachfragen, wo die schönen Seiten des Lebens zu finden sind. Es wäre keine Herausforderung mehr, wenn man die Definition von Livestyle schon kennen würde. Wer meint, er hat sie gefunden, der hat falsch gesucht.

Die Idee ist gar nicht so neu, ganz im Gegenteil. Vor 280 Jahren wurde die Frage erstmals in der "Montäglichen Churer Zeitung" gestellt, dann wieder ab 1782 in der "Churer Zeitung" und ab 1795 in dem Blatt namens "Eine simple Churer Zeitung". Bis 1856 gab es sie dann wieder, die "Churer Zeitung". Und heute wird mit dem "Churer Magazin" der schönsten Stadt in der Schweiz jene Referenz erwiesen, die ihr zusteht. Chur als historisches, politisches, gesellschaftliches und kommerzielles Zentrum, Chur mit dem grössten Bildungsangebot, den besten Verkehrsverbindungen, dem bekanntesten Hausberg, den stolzesten Bürgern und den schönsten Mädchen - was einem immer auch gerade in den Sinn kommt, es ist mehr, als ein Zeitungsausschnitt verkraften kann. Unter der Last der vielen schönen Seiten haben inzwischen alle Ressort- und Rubriktitel mit der Bezeichnung "Chur" das Zeitliche gesegnet. Dabei kann heute nicht falsch sein, was vor 200 Jahren richtig war. Chur ist Upperclass - und genau so darf es dargestellt werden: farbig, ausführlich, exklusiv.

Lassen wir uns ruhig anstecken von dem, was wir mit Livestyle meinen. Befassen wir uns damit, was diese Stadt täglich an Positivem zu bieten hat. Leben und Leben lassen, das war noch allemal das bessere Motto. Jedenfalls besser als herumzugrübeln, ob es ein Leben vor dem Tod gibt. Denke global, lebe lokal - auf dass wir wacker von der neuen Epidemie erfasst werden. Vom Churer Virus, von dem man schon im Mittelalter wusste, dass er uns von den Feudalherren erlöst. "Stadtluft macht frei" - auch das weiss man schon seit Hunderten von Jahren.