In Chur lässt es sich gut einkaufen

Chur ist das grösste Einkaufszentrum zwischen Zürich und Mailand. Der IG Churer Handel, die organisatorische Arbeit, Werbung und Öffentlichkeitsarbeitet leistet, sind die meisten Detailhandelsgeschäfte angeschlossen, von den grossen Kaufhäusern bis zu den kleinen Läden.

Wenn man in die Vergangenheit des Churer Geschäftslebens zurückblicken will, kommt man am Jahr 1464 nicht vorbei. Der verheerende Stadtbrand hat das Mitleid des Kaisers Friedrich III. erregt. Er hat der Churer Bevölkerung nicht nur die Erlaubnis zur Einführung der Zünfte gegeben, sondern ihnen auch die Errichtung eines Kaufhauses. Damals bestand das Angebot hauptsächlich aus Transitwaren, die von Reisenden über die Alpenpässe in Chur umgeschlagen wurden. Handelsplatz war die Rathaushalle an der Poststrasse.
Heute zeichnet sich die Bündner Metropole als angebotsreichstes «Shopping-Center» zwischen Zürich und Mailand aus. «In den letzten Jahren», so Wolfgang A. Wunderlich, Präsident der IG Churer Handel, «hat der Zustrom von neuen Detailhandelsgeschäften nach Chur merklich zugenommen». Die Gründe dafür liegen einerseits im grossen Einzugsgebiet und der zentralen Lage von Chur, aber auch im Umstand, dass sich das Geschäftszentrum über ein relativ kleines Gebiet von weniger als einem halben Quadratkilometer erstreckt und somit bequem zu Fuss erforscht werden kann.

Fruchtbare Zusammenarbeit

Zwischen dem Bahnhofplatz und den hintersten Gassen der Altstadt liegen rund 300 Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe. Für die 1971 gegründete IG Churer Handel mit dem siebenköpfigen Vorstand, bedeutet dieser Mix von kleinen, mittleren und grossen Betrieben auch eine Herausforderung. «Unsere wichtigsten Aufgaben bestehen darin, Ausgewogenheit im Detailhande zu schaffen», erklärt der IG-Präsident. Ebenso wichtig sei die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen wie beispielsweise der Vereinigung Churer Altstadt, dem Öffentlichen Verkehr und mit Chur Tourismus. Wie fruchtbar die Zusammenarbeit sein kann, bekommen Einheimische und Gäste auch in diesem Jahr verschiedentlich zu spüren, zum Beispiel durch den «ChurPass» (siehe nebenan), mit dem auch das gute Einvernehmen zwischen kleinen und grossen Geschäften offensichtlich wird . Diese Aktion sei der eigentliche Verdienst von Chur Tourismus-Direktor Reto Küng, der es auch immer wieder verstehe, den Ruf von Chur als attraktive Einkaufsstadt mit einer äusserst interessanten Altstadt weit über die Landesgrenzen hinaus zu tragen.
Der Vorstand der IG-Handel, in dem Vertreter die Altstadt, des Gewerbevereins, des Bahnhofs als Dienstleistungsschwerpunkt, die Warenhäuser und die Quartiervereinigung Baquo Einsitz haben, sorgt seinerseits für eine gezielte überregionale Werbung für das ganze «Einkaufszentrum Chur», aber auch für standortbezogene Verbesserungen. Dazu gehört die Koordination mit dem Öffentlichen Verkehr - ein Beispiel dafür ist der P + R Bus zwischen dem Bahnhof und der Oberen Au - und Gemeinschaftsaktionen wie sie unter anderem jeweils in der Vorweihnachtszeit durchgeführt werden

Gleiche Ellen für alle

Da der Verkauf von Dienstleistungen sehr stark vom politischen Umfeld abhänge, sei auch hier ein gemeinsames Vorgehen nötig. «Als gemeinsame Interessen gelten etwa Verkehrserschliessung, Parkraum, gute Kontakte zu den Behörden und kundenfreundliche Öffnungszeiten», erklärt Wolfgang A. Wunderlich. Letzteres ist in naher Zukunft ein wichtiges Traktandum für die IG Handel. Es geht um die Revision des Ladenöffnungsgesetzes, für die Ende letzten Jahres die Vernehmlassung abgelaufen ist. Die IG Handel setzt sich ein, dass dabei für das grosse Warenhaus und für die kleine Altstadt-Boutique genau die gleichen Voraussetzungen geschaffen werden und Chur somit weiterhin als ein in sich geschlossenes und für die Kundschaft interessantes und vielseitiges Einkaufszentrum bleiben wird.
Walter Schmid


Geschäftsöffnungszeiten
Die Detailhandelsgeschäfte in Chur sind von Montag 13.30 Uhr (einige ab 09.00 Uhr) bis Samstag 17.00 Uhr (teilweise bis 16.00 Uhr) geöffnet. Morgens öffnen sie in der Regel um 8.30 Uhr und schliessen, mit einer Mittagspause zwischen 12.00 und 13.30 Uhr, um 18.30 Uhr. Die grösseren Geschäfte, Warenhäuser und Grossverteiler bleiben über Mittag geöffnet.
Jeweils am Freitag ist Abendverkauf bis 21.00 Uhr.
Am Fasnachts-Samstag, 13. Februar 1999, ist Geschätsschluss um 13.00 Uhr.