«Verrückt nach Angelika» im Rätischen Museum

Die Popularität von Angelika Kauffmann lässt sich nicht nur an ihren Gemälden ablesen. Der Einfluss ihrer Werke auf die Dekoration von Luxusgegenständen und Utensilien des täglichen Lebens vom letzten Drittel des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ist unübersehbar. Unter dem Titel «Verrückt nach Angelika» widmet deshalb das Rätische Museum vom 7. Mai bis 11. Juli erstmals in diesem Umfang die Kauffmann-Rezeption im Kunsthandwerk, eine Ausstellung, die vom Hentjens-Museum, dem Deutschen Keramikmuseum Düsseldorf, erarbeitet wurde.
Etwa 150 Exponate, darunter Figuren, Prunkvasen, Bildteller und Tassen aus den führenden europäischen Manufakturen, sowie Keramiken mit Motiven nach Angelika Kauffmann, Schmuckstücke, Lackdosen, Möbel, Stoffe etc. offenbaren die Vorliebe der Zeitgenossen, sich durch moralische integre Vorbilder leiten zu lassen.

Theaterinszenierung von In Situ
An acht Abenden führt die Theatergruppe In Situ Chur ein theatralisches Projekt über Angelika Kauffmann in der Rathaushalle auf. Mit «angelika»/«zarte Seele»/bildversuch wird das Leben der Künstlerin nicht aufgezeigt, sondern umspielt. Ausgangspunkt ist das frühe Selbstbildnis von Angelika Kauffmann (Bild links) in Bregenzwälder Tracht (1761). Textliche Grundlagen des Stückes bilden Briefe von Angelika Kauffmann und ihren Zeitgenossen, insbesondere Goethes. Aktualität kommt dem Stück auch dadurch zu, dass sich 1999 der Geburtstag Goethes zum 250. Male jährt, jenes Mannes also, dem im Leben von A. Kauffmann eine besondere Bedeutung zukam. «... Sie ist nicht glücklich, wie sie es zu sein verdiente bei dem wirklich grossen Talent und bei dem Vermögen, das sich täglich mehrt», schrieb Goethe 1787 in Rom. Und weiter: «... Sie hat ein unglaubliches und als Weib wirklich ungeheures Talent. Man muss sehen und schätzen, was sie macht, nicht das, was sie zurücklässt ...».
Am Donnerstag, 20. Mai, findet um 21.00 Uhr die Uraufführung in der Rathaushalle statt. Die weiteren Spieldaten: 21./ 27./28. und 29. Mai sowie am 2./4. und 5. Juni jeweils um 21.00 Uhr. In das Stück eingeführt wird - ausser am 20. Mai - an allen Aufführungsdaten jeweils um 20.15 Uhr.