Sommer-Jazzfest 1999: Sensationelle Besetzung
Am Freitag, 25. Juni, steigt nach einjährigem Unterbruch in der Churer Innenstadt das neue «Jazzfest 1999». Retter dieses kulturellen und heiss geliebten Anlasses ist die FDP Chur und der Jazzclub Chur. Das Churer Magazin hat das Vorstandsmitglied der FDP Chur und OK-Präsident des Jazzfestes, Bruno Claus, über die Veranstaltung befragt. claus.jpg (10428 Byte)

Bruno Claus, OK-Präsident des Jazzfestes

Churer Magazin: Das Jazzfest lebt. Was hat den Ausschlag gegeben, dass sich die FDP Chur als politische Partei dafür so stark macht?
Bruno Claus: Die FDP ist auf Reformkurs. Das heisst aktive, lösungsorientierte Politik treiben. Die FDP Chur zählt zu ihren Kernkompetenzen auch die Kultur. Ein Höhepunkt im kulturellen Leben unserer Stadt war bis vor zwei Jahren das Jazzfest «New Orleans meets Chur». Der Hauptsponsor hat sich leider zurückgezogen und so war für Chur dieses Fest verloren. Ein Verlust von Kultur und Wirtschaftsvolumen. Als FDP-Ortspartei wollten wir diesem Aderlass nicht zuschauen, sondern konkret etwas dagegen tun. Das Jazzfest musste gerettet werden. Diese Idee hat Parteimitglieder, Sponsoren und den Jazz Club Chur so begeistert, dass das neue und grössere Sommer-Jazzfest ’99 entstanden ist.

CM: Berappt den diesjährigen Anlass die FDP-Kasse oder stehen private Geldgeber dahinter?
BC: Das Sommer-Jazzfest ’99 kann nur dank grosszügigem Kultursponsoring durchgeführt werden. Die Hauptsponsoren sind ASCOM Chur, Kieswerk Calanda AG, Graubündner Kantonalbank, Müntener und Thomas Personalberatung und die Winterthur Versicherungen. Sie ermöglichen uns mit namhaften Spenden, das Fest zu realisieren. Ebenfalls unterstützt wurden wir durch das Kunstmuseum Graubünden und die APG bei der Durchführung des Plakatwettbewerbes. Lob gehört auch der Churer Verwaltung, die uns mit Rat und Tat zur Seite steht.

CM: Wie sieht die organisatorische Arbeitsaufteilung im OK aus und wer bildet das OK?
BC: Damit das Sommer-Jazzfest ’99 erfolgreich sein kann, ist eine professionelle Organisation Voraussetzung. Es war der Wunsch der FDP Chur mit möglichst vielen Helferinnen und Helfern aus den eigenen Reihen das Jazzfest ’99 zu realisieren. Dem OK ge-hören an: Katharina Gujan, Menga Barandun, Thomas Casanova, Thomas Handl, Thomas Mettler, Marco Willi, Andrea Engi und Giorgio Cappelin.

CM: Neben dem Stadtgarten und dem Kornplatz wird auch der Nicolaihof zum Veranstaltungsplatz. Wo finden welche Highlights statt?
BC: Der Stadtgarten gehört dem fetzigen, jungen Publikum. Mit der «Mojo Blues Band» aus Wien steht eine der führenden Blues Bands auf der Bühne. Mit Salsa und Jazz geht’s mit der 10-köpfigen «Tony Martinez Cuba Latin Jazz Group» südamerikanisch weiter.
Auf dem Kornplatz wird die Sepp Dörig Big Band zum Auftakt spielen. Mit Masha Bijlsma Band aus Holland kommt eine attraktive Stimmvirtuosin auf die Bühne. Sie wird hochprominent begleitet von Benny Bailey auf der Trompete. Als Sensation und Überraschung ist es gelungen, Barbara Dennerlein mit ihrem Trio nach Chur zu holen. Sie wird ergänzt durch Steve McKenna, Gitarre und Daniel Messina, Schlagzeug. Der Nicolaihof gehört den einheimischen Jazzgrössen. Fritz Trippel zeigt was in town möglich ist. Mit den Chicago Jazzfriends geht es prominent weiter. Benno Willi, der gebürtige Churer spielt erstmals in Chur. Dani Hartmann mit seinen vier jungen Jazzern, zeigt, dass Chur Jazznachwuchs besitzt. Zum Schluss: eine Jam Session als Krönung des einheimischen Schaffens.

CM: Wie wird ein allfälliger finanzieller Gewinn eingesetzt und was, wenn rote Zahlen geschrieben werden?
BC: Ein allfälliger Gewinn wandert nicht ins FDP-Parteikässeli. Vielmehr wird ein Überschuss – sofern es den überhaupt gibt – in einer separaten Kasse für ein weiteres Sommer-Jazz-fest investiert. Ein allfälliges Defizit hingegen tragen die FDP Chur und der Jazzclub Chur.

CM: Ist das Jazzfest 1999 eine Eintagsfliege oder soll es institutionalisiert werden?
BC: Das Ziel ist klar eine langfristige Rettung des Sommer-Jazzfestes für unsere Stadt. Denkbar ist sicher auch eine Erweiterung in zeitlicher und örtlicher Dimension. In welcher Form wird man auf Grund der diesjährigen Erfahrungen sehen. Auf jeden Fall hat das unkonventionelle Engagement der FDP Chur, Chur und Graubünden einen wichtigen kulturellen Anlass gerettet.

Interview: Walter Schmid