Bündner Vokalensembles: «Es darf gelacht werden»

Mit dem Divertimento «Das Nasobem» des Schweizer Komponisten Franz Tischhauser, den «Zigeunerliedern» von Johannes Brahms und den «Sechs Klängen aus Mähren» von Antonin Dvorák präsentiert das Bündner Vokalensemble am 17. September in Chur ein anspruchsvolles Programm. Geleitet wird der Chor von Luzius Hassler.

Nach den aufwendigen und sehr erfolgreichen Aufführungen von Bachs «Matthäus-Passion» im letzten Jahr widmet sich das Bündner Vokalensemble nun wieder einem reinen Chorprogramm, in dem allerdings auch Solisten ihren Platz erhalten. Schwerpunkt ist eine Komposition eines Schweizer Zeitgenossen: «Das Nasobem» von Franz Tischhauser (*1921). In den Vertonungen von sieben Galgenliedern des Lyrikers Christian Morgenstern (unter anderem «Igel und Agel», «KM 21», «Das grosse Lalul™») wird der groteske Gehalt der Gedichte musikalisch meisterhaft umgesetzt.

Für den Chor ist die schwierige Partitur des unbegleiteten Werks eine Herausforderung. Denn schliesslich gilt es, den neuen Klängen und den Texten gleichermassen gerecht zu werden und so den humoristischen, leichten Gehalt der Lieder hervorzuheben. Für das Publikum ist «Das Nasobem» mit seiner bildhaften Musik hingegen leicht zugänglich – es darf gelacht werden.

Bekannte romantische Chorwerke

Als Ergänzung hat Luzius Hassler mit dem Bündner Vokalensemble zwei bekannte Werke der romantischen Chorliteratur einstudiert. Eröffnet wird das Konzert nämlich von den «Sechs Klängen aus Mähren» von Antonin Dvorák (Bearbeitung: Leon Janácek), die durch die einfache Schönheit ihrer volkstümlichen Melodien bestechen. Im zweiten Konzertteil erklingen dann die «Zigeunerlieder» (op. 103) von Johannes Brahms, die seit über 100 Jahren zu den beliebtesten Kompositionen für gemischten Chor gehören.

Die solistischen Partien werden von der Sopranistin Barbara Böhi und dem Tenor Ulrich Amacher übernommen, am Flügel ist die Pianistin Claudia Tschopp zu hören. Mit der Aufführung weiterer von Franz Tischhauser («Klein Irmchen») lässt dieses Trio im Konzert noch einmal Christian Morgenstern zu Wort kommen. Dazu ertönen Duette und Sololieder von Johannes Brahms und Robert Schumann.

Intensive Proben

Das Bündner Vokalensemble besteht zur Zeit aus 48 Mitgliedern aus Nord- und Mittelbünden. Es wird seit der Gründung im Jahr 1984 von Luzius Hassler geleitet, der als Schulmusiker sowie als langjähriger Präsident der Musikkommission des Bündner Kantonalgesangsverbands ein unermüdlicher Förderer der Chormusik ist. In den wöchentlichen Proben während der Schulzeit in Chur wird unter anderem jeweils mit einzelnen Sängerinnen und Sängern intensive Stimmbildung betrieben.

Nach dem «Nasobem»-Programm widmet sich das Bündner Vokalensemble wieder einem der grossen Chorwerke von Johann Sebastian Bach, dem «Weihnachtsoratorium». Die Aufführungen mit namhaften Solistinnen und Solisten und Orchester sind am 5. und 6. Januar 2002 in der Churer Martinskirche geplant.

Vier Konzerte

Das Konzert des Bündner Vokalensembles ist insgesamt viermal zu hören: Samstag, 2. September, in Thusis (Premiere); Sonntag, 3. September, in Zürich; Samstag, 16. September, in Riom; Sonntag, 17. September, 20.15 Uhr im Kirchgemeindehaus Titthof in Chur. Billette zu Fr. 28.–/14.– sind ausschliesslich an der Abendkasse erhältlich.


«Kunsterbunt»-Revival

Vor 20 Jahren hat die Tänzerin und Schauspielerin Rinalda Caduff (TV-Serie «Café Bale») in Chur das «studio R» ins Leben gerufen. Höhepunkt des Unterrichtsjahres war jeweils der Anlass «Kunsterbunt», an dem die Tanz-, Gesangs- und Perfomance-SchülerInnen ihren Angehörigen und Freunden ihr Können präsentierten. Am Samstag, 30. September, wird im «studio R» Rückschau auf die 20 Jahre gehalten. Die Bühne steht bereit für spontane Auftritte, Videos der Kunsterbunt-Anlässe werden gezeigt und das J & F Quintett sorgt für die musikalische Untermalung. «Alle, die jemals getanzt, gesungen, musiziert, kreativ mitgewirkt, choreografiert, unterrichtet oder einfach einen Fuss im Studio hatten, sind zu diesem Kunsterbunt-Revival eingeladen», erklärt Rinalda Caduff. Die lockere Party beginnt um 19.30 Uhr und dauert die ganze Nacht.


Studio 10: Aussergewöhnliche Ausstellung

Unter dem Titel «Neue Kunst in altem Gemäuer» eröffnen Liliane und Richard Brosi am 9. September eine beachtenswerte Ausstellung. Über 40 eingeladene KünstlerInnen zeigen in privaten und öffentlichen Gebäuden und deren Gärten auf Ort und Objekt bezogene Werke.

Mit der Ausstellung setzt das Studio 10 im Rahmen des Jubiläumsprogrammes einen besonderen Schwerpunkt in seiner 25-jährigen Galerietätigkeit. Die Ausstellung greift über die Galerieräumlichkeiten hinaus, in historische Gebäude und Gärten in der Altstadt und deren näheren Umgebung. Liliane und Richard Brosi konnten über 40 KünstlerInnen aus dem In- und Ausland dafür begeistern, in den jeweiligen Gebäude und Gärten Werke, Objekte und Performances zu schaffen.

Bedeutsam an der Ausstellung ist einerseits, dass – dank dem Entgegenkommen der Besitzer – auch Privathäuser und -gärten für beschränkte Zeit der Öffentlichkeit zugänglich sind. Zu ihnen zählen z. B. der Obere und Untere Spaniöl, das Planta-Haus, das Haus Bothmar, die Villa Lothan, das Haus Schwartz und viele mehr. Selbst eingesessene ChurerInnen werden auf dem Rundgang Einblicke in sonst verschlossene Welten erhalten und neue Entdeckungen machen können. Andererseits werden öffentliche Gebäude, Plätze, Gärten und Anlagen – wie das Alte und Neue Gebäude, der Brunnengarten, die Domprobstei, der Kleine Türligarten (Sitz der Bürgergemeinde) – durch individuelle künstlerische Installationen «privat» genutzt und ihre Alltagsfunktionen und -bedeutungen vorübergehend erweitert und neu erlebbar gemacht.

Die öffentliche Vernissage mit Rundgang durch die Ausstellung (im Beisein der meisten KünstlerInnen) findet am Samstag, 9. September, um 16.00 Uhr statt. Treffpunkt ist die Galerie Studio 10. Bis zur Finissage am 7. Oktober kann die aussergewöhnliche Ausstellung in einem rund 2-stündigen Rundgang zu folgenden Zeiten besichtigt werden: Galerie Studio 10 und private Gärten jeweils von Dienstag bis Freitag 15.00 bis 18.30 Uhr, die öffentlichen Bauten während den Bürozeiten. Auskunft sowie der Plan des Rundganges sind erhältlich in der Galerie Studio 10 (Rabengasse 10), Tel. 257 02 28 oder 257 02 21.

Weine und Zigarren im Weinbaumuseum

Gut essen, gut trinken und zum krönenden Abschluss eine feine Zigarre. So jedenfalls lautet die Philosophie von Globus, weshalb die diesjährige Weinausstellung «Wine & more» auch mit feinstem Zigarren-Sortiment bereichert wird.

Keine Frage: Der Kreis der Zigarrenliebhaber wird immer grösser. Zunehmend entdecken auch Frauen die Zigarre. Zum ohnehin äusserst gut sortierten Weinsortiment hat deshalb Globus in Chur in der Weinabteilung seit geraumer Zeit einen Humidor, gefüllt mit ausgewählten Zigarren, integriert. An der schon traditionellen Weinausstellung, die in diesem Jahr vom 12. bis 16. September in den stimmungsvollen Räumen des Churer Weinbaumuseums besucht werden kann, präsentiert Globus als Neuheit ein exklusives Zigarrensortiment mit Zubehör. Präsentiert werden aber ebenfalls schöne Weingläser von Riedel und Karaffen.

«Im Empfangsraum des Weinbaumuseums», sagt Peter Good, Leiter der ***Delicatessa von Globus, «darf man die Zigarren natürlich auch rauchen.» Die angebotenen Zigarren, darunter einige der besten aus Kuba, sind alle handgerollt und haben mit dem üblichen «Stumpen» nichts gemein.

Im Torkel selbst erwartet die Besucher eine riesige Vielfalt von ausgesuchten Weinen, die samt und sonders auch gleich degustiert werden können. Den Schwerpunkt setzen die Globus-Kellermeister diesmal auf Weine aus der neuen Welt. Vertreten sind etwa Gewächse aus Australien, Chile und Südafrika. Daneben findet sich aber auch eine breite Auswahl aus den klassischen Weinanbaugebieten Wallis, West- und Ostschweiz wie auch Gewächse aus dem Bordelais, Burgund, Südfrankreich, Italien und Spanien.

Die Weinausstellung im Neubruchtorkel mit seinen vielen Zeugen aus einer 2000 Jahre alten Weinbautradition steht allen Interessierten offen. Dabei schätzen auch immer mehr junge Leute die Möglichkeit der Degustation und fachmännischen Beratung. Viele Weinliebhaber haben sich übrigens bereits im Globus-Weinclub eingeschrieben.

(khr)