Kino

Starke Filme, starke Gefühle

Im Kinomonat Oktober steht eine freche Komödie an, die von einem ganz besonderen Humor lebt. Daneben fasziniert das Melodrama «Dancer in the Dark». Auf dem Programm steht ebenfalls der neue Film «Gripsholm» von Xavier Koller.

Me, myself & Irene – ab 12. Oktober

Charly Baileygates (Jim Carrey) ist ein netter Kerl, der gerade die Aufnahmeprüfung für die örtliche Polizeitruppe bestanden hat. Er ist ausserdem mit Layla (Traylor Howard) verlobt. Seine Hochzeit hätte eigentlich ein grosser Erfolg werden können, wäre da nicht der zwergwüchsige afro-amerikanische Stretchlimo-Fahrer (Tony Cox) gewesen, in den sich die Braut verliebt.

Als Charlie neun Monate später Vater von Drillingen wird und ihn dann auch noch seine Frau verlässt, rastet er aus. Eine andere Seite kommt zum Vorschein. Sie hat sogar einen Namen: Hank Evans. Charlie und Hank haben nichts gemeinsam, mit Ausnahme von Irene Waters (Renée Zellweger), einer hübschen Frau auf der Flucht, in die sich beide verliebt haben.

Dancer in the Dark – ab 5. Oktober

Lars von Trier, Regisseur von «Dancer in the Dark», ist sowohl berühmt für seine Dogma Flime als auch für seinen preisgekrönten Kritiker-Erfolg «Breaking the Waves». In seinem neuen faszinierenden Film, spielen Björk und Catherine Deneuve die Hauptrollen. Die Geschichte spielt im Amerika der 60er Jahre. Selma (Björk) liebt ihren kleinen Sohn und amerikanische Musicals über alles.

Die Musik erleichtert ihr die harte Arbeit in der Fabrik und bringt Leben in ihre Welt, aus der langsam das Licht schwindet. Denn Selma hat ein trauriges Geheimnis: Sie wird blind.

Um ihren Sohn vor dem gleichen Schicksal zu bewahren, spart sie sich für dessen Operation das Geld vom Munde ab. Doch ein verschuldeter Nachbar stiehlt ihr den Sparbatzen und löst damit eine Kette unglücklicher Ereignisse aus, die Selma in eine ausweglose Situation treiben.

Gripsholm – ab 19. Oktober

Die deutsch-schweizerisch-österreichische Gemeinschaftsproduktion «Gripsholm» ist ein Film des Schweizer Oscar-Preisträgers Xavier Koller. Basierend auf Kurt Tucholskys Roman «Schloss Gripsholm» taucht Gripsholm ein in die vergnügungssüchtige, dekadente Welt des Berliner Kabaretts zu Beginn der Dreissiger Jahre. Hier ist der Schriftsteller und Journalist Kurt (Ulrich Noethen) ein Star. Kein anderer schreibt so freche, ironisch überspitzte, frivole Chansontexte wie er. Sein Verleger wünscht sich jedoch, dass Kurt wenigstens hin und wieder einmal eine nette, leichte Sommerromanze schreibt.

Als der Autor mit seiner Freundin Lydia (Heike Makatsch) in die Ferien nach Schweden aufbricht, sehen die Bedingungen dafür ziemlich ideal aus. Die beiden werden von Kurts Mäzen im romantischen Schlösschen Gripsholm einquartiert. Das Leben ist fröhlich, aber die politischen Veränderungen in Deutschland werfen auch Schatten auf die sommerlichen Ferienidylle. Und nach diesem Sommer wird für Kurt und Lydia nichts mehr so sein wie zuvor.

Karin Huber