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Schwierigkeiten mit den Tieren der Bibel

Die Annäherung an die biblische Tierwelt gestaltet sich aus verschiedenen Gründen schwierig. Zum einen haben menschliche Eingriffe in die Landschaft die Tierwelt Palästinas/Israels massiv eingeschränkt. Zum andern ist die Bedeutung der hebräischen Wörter nicht immer sicher oder die gemeinten Tiere sind uns fremd. Zudem ergaben sich Übersetzungsprobleme: So wurde z.B. aus dem Klippschliefer plötzlich ein Murmeltier, gehört aber zur Familie der Huftiere.

In die Ausstellung integriert ist auch eine Mini-Arche. Sie zeigt einen kleinen Ausschnitt aus der Tiervielfalt des vorderen Orients (Löwe, Wildschwein, Klippschliefer, Nubischer Steinbock, Heiliger Ibis u.v.a.), darunter auch einige Tiere, die dort heute nicht mehr vorkommen.Die Texte zu den Exponaten werden in einer Begleitbroschüre abgegeben. Lehrerinnen und Lehrern wird eine Schulmappe angeboten.

 «Transition» – Gabriel Fauré meets Miles Davis

Geistliche Musik der Romantik und Jazz sind musikalisch weit auseinander liegende Welten. Im Projekt «Transition» wird der Grenzgang gewagt: Das Chorprojekt St. Gallen und die Interkantonale Blasabfuhr Luzern verbinden das Requiem von Gabriel Fauré mit der Musik von Miles Davis. Die Aufführung findet am 10. Februar um 20.00 Uhr in der Martinskirche statt.

«Transition» nimmt Faurés Musik, die Himmel und Erde, Leben und Tod verbindet, und taucht sie in die Klangfarben der Luzerner Blasabfuhr. Die

Musik von Miles Davis, die den Bebop der 40er Jahre sowohl mit dem Blues als auch mit den neuesten Entwicklungen afroamerikanischer Musik verband, wird vom Chorprojekt St. Gallen gesungen. So begegnen sich in «Transition» Impressionismus und Jazz, Schwarz und Weiss, Diesseitigkeit und Transzendenz, die Liebe zum Leben und vertraute Nähe zum Tod. Der in Bern tätige St.Galler Big-Band-Leader Martin Streule hat das Arrangement speziell für die Blasabfuhr und das Chorprojekt geschrieben.

Gabriel Fauré (1845–1924), Chorleiter an der Madeleine in Paris, schrieb das Requiem op. 48 nach dem Tod seiner Mutter und führte es im Januar 1888 zum ersten Mal auf.

In einem Gespräch bezeichnete er den Tod als sanften Übergang (Transition). Das Werk gehört neben jenen von Brahms und Verdi zu den bedeutendsten Requiemsvertonungen der Romantik. In sieben Sätzen erscheint der ganze Gestaltungsreichtum Faurés, von Anklängen an die Polyphonie der Renaissance bis zu Texturen, die auf die Musik des 20. Jahrhunderts verweisen.

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Miles Davis (1926–1991) erhielt mit zwölf Jahren seine erste Trompete und spielte fünf Jahre später in den berühmten Bebop-Bands von Charlie Parker und Dizzy Gillespie. Von «Birth of the cool» bis zum funkigen Jazz-Rock war Miles während 40 Jahren der unermüdliche Schöpfer neuer Stile und eine treibende Kraft der neueren Geschichte des Jazz. Im Konzert werden fünf Kompositionen von Miles Davis zwischen die Sätze von Faurés Requiem geschoben; so ertönt neben «In Paradisum» der «All Blues», intoniert vom Chorprojekt St. Gallen.

Die Ausführenden

Die Interkantonale Blasabfuhr ist eine international bekannte Jazztruppe aus Luzern. Die professionellen Musiker spielen für dieses Projekt in der Besetzung Trompete, Posaune, Horn, Tuba, Alt- und Tenorsaxofon sowie mit Marco Käppeli am Schlagzeug. Die Organistin Barbara Bischoff aus Rehetobel und Mattea di Natale aus St. Gallen

begleiten das Requiem an Orgel und Harfe. Peter Roth spielt in den Miles-Nummern das E-Piano. Die Solopartien des Requiems werden von Maria Walpen (Sopran) und Peter Walser (Bass) gesungen. Das Chorprojekt St. Gallen unter der Leitung von Peter Roth bürgt für eine klanglich und dynamisch subtile Wiedergabe des Requiems. Der Chor überschreitet in seinen Programmen immer wieder neu Grenzen zwischen verschiedenen Zeiten und Gattungen. So wird Verwandtes hörbar, Vertrautes verfremdet und Fremdes vertraut gemacht.

Walter Schmid