Leichtfüssiges rund um Chur

ws. Sommerzeit - Wanderzeit. Um auf Schusters Rappen einen Kreis um Chur zu ziehen, durch rauschende Wälder und zu erhabenen Punkten, muss man sich jedoch nicht zwangsläufig in alpinistische Ausrüstung stürzen. Denn die Umgebung der Stadt lässt sich auch leichtfüssig und auf gepflegten Wanderwegen begehen.
Chur reicht von 554 bis 1885 m ü. M., und weist eine Fläche von 2809 Hektaren auf. Mehr als 50 Prozent davon ist Waldgebiet, das von unzähligen Wegen durchkreuzt ist. Einige davon reichen in schwindelerregende Höhen, wie zum Beispiel auf den höchst gelegenen Fleck der Stadt, das Fürhörnli, oder auf die Rote Platte vor den zerfurchten Abhängen des Montalin. Diese beiden "Gipfel" sind nichts für Turnschuh-GängerInnen. Was nicht heissen soll, ihnen blieben prächtige Aussichtspunkte versagt.

Ausgangspunkt Waldhausstall

Die Stadtbuslinie 4 endet dort, wo das flächenmässig grösste Naherholungsgebiet von Chur beginnt, beim Waldhausstall am Rande des Fürstenwaldes, der auf dem grössten Schuttkegel des Alpengebietes liegt. Sonntags- oder Feierabend-SpaziergängerInnen lassen sich hierher chauffieren, wandern Richtung Campodels hinauf und durch den Tüchelwald stadtwärts die Berggasse hinunter. Von hier zweigt der Alte Mittenbergweg ab, der beim Haldenhüttli mit Blick über die Altstadt endet. Etwa doppelt so lang, nämlich rund zwei Stunden, dauert der Fussmarsch vom Waldhausstall auf den Mittenberg. Auf halbem Weg zweigt der Rotplattenweg ab, der - noch bevor der steile und schmale Aufstieg beginnt - zu einem prächtigen Aussichtspunkt über die Stadt führt. Vom Mittenberg kann über das Wegnetz an der Halde direkt die Stadt erreicht werden. Eine zusätzliche Stunde erfordert der "Umweg" nach Maladers und über Speinis hinunter zum Meiersboden, der durch die Stadtbuslinie 9 erschlossen ist.
Ebenfalls vom Waldhausstall aus via Campodels führt ein Wanderweg an den Rand des sagenumwobenen Scaläratobels. Dieser etwa zweistündige Ausflug kann verdoppelt werden, wenn man über die Witenen via Trimmis und dem Rhein entlang retour nach Haldenstein marschiert und dort den Stadtbus (Linie 3) nach Chur besteigt. Oder umgekehrt: Vom Bahnhof mit dem Bus nach Haldenstein, dann auf der Rheinpromenade stromaufwärts wandern - mit einer stärkenden Rast im Restaurant Camp Au - und von Felsberg aus mit dem Bus Linie 1 in die Stadt zurück.

Mineralwasserwege

Es braucht zwar etwas robusteres Schuhwerk, aber die Schweissausbrüche halten sich auf dem Weg zur Sauerquelle in Grenzen. Zu diesem ungefassten Mineralwasser am Pizoggel gelangt man am bequemsten entlang des Schwarzwaldweges ab dem Posthalt Städeli an der Malixerstrasse (Route Chur - Lenzerheide). Als Abstieg wählt man den Pfad zum Maiensäss Schönegg und weiter die Waldwege zur Stadt.
Für die reine Abwärtsvariante durch die Rabiusaschlucht (wo die Passugger-Quellen sprudeln) fährt man mit dem Postauto nach Churwalden. Vom Kloster Churwalden aus führt der signalisierte Wanderweg zum Flüsschen Rabiusa und von dort rund 5 km dem Wasser entlang bis nach Passugg hinunter. Ab dort wählt man für die Rückkehr zum Obertor zwischen den Varianten Fussmarsch oder Postauto.
Weitere Infos zu Chur-Wanderungen bei Chur Tourismus, Grabenstrasse 5, Tel. 252 18 18.

Wanderwege sind geöffnet

Laut aktueller Auskunft der Forstverwaltung Chur sind sämtliche Berg- und Wanderwege geöffnet. Für die Bergwege zur Roten Platte, Fürhörnli über Fürstenbrunnen, Sauerquelle und Brambrüesch - Juchs über Nesselboden gilt örtlich Steinschlaggefahr. Vor allem bei Regen und Gewitter soll man sich in den jeweiligen Töbeln nicht länger als nötig aufhalten.