Stadttheater

Abwechslungsreicher Monat im Stadttheater

Im Januar ist es möglich, im Stadttheater Reisen zu unternehmen: Von New York nach Paris zum Beispiel. Oder in die Fünfziger und Sechziger Jahre. Oder nur nach Buchs ins Bahnhofsbuffet. Ein Neujahrskonzert, eine Musicalrevue mit Musik der fünfziger und sechziger Jahre, eine Operette und je eine Komödie von Eugène Labiche und Thomas Hürlimann stehen im Januar auf dem Programm des Stadttheaters.
Silvester und Neujahr sind Festtage und die Idee, dann etwas Festliches zu lancieren, ist naheliegend. Nun ist es soweit: das Bündner Kammerorchester eröffnet am 2. Januar 2002 mit einer musikalischen Reise von New York (Gershwin) nach Wien (Strauss) über Italien (Verdi) das neue Jahr. Festliche Unterhaltung ist das Ziel, das sich der musikalische Leiter des Bündner Kammerorchesters, Marcus R. Bosch, vorgenommen hat. Vielleicht wird hier eine Tradition begründet, die bald einmal zum festen Bestandteil der Churer Konzertszene gehören wird.

Rock'n'Roll und Röhrenjeans

Auch eine Reise, aber eine in ein etwas anderes Musikgenre, gibt es am 8. Januar 2002. Die Musical-Revue Blue Jeans - Mit 17 hat man noch Träume - fegt über die Bühne des Stadttheaters. Nierentisch und Pettcoat, Haartolle und Spiessergesellschaft, das sind die Ingredienzen eines Abends, der noch keinen Zuschauer kalt gelassen hat. Live gespielt von der "Lazy-Westerwald-Combo" ertönen Songs wie "Route 66", "Rock around the clock", aber auch "Mit 17 hat man noch Träume", "Capri Fischer" und viele andere.

Von der Provinz nach Paris

Am 13. Januar steht der Inhalt eines Sparschweines im Mittelpunkt des
Geschehens. In der Komödie "Das Sparschwein" von Eugène Labiche beschliessen die Mitglieder einer kleinstädtischen Kartenrunde, ihr Sparschwein zu schlachten, in dem sie die "Spielsteuern" aufbewahren. Mit dem stolzen Besitz von 491 Francs und 20 Centimes machen sie sich auf nach Paris, wo sie etwas "Unvergessliches, Epochemachendes" erleben wollen. In Paris angekommen, entwickelt sich der Ausflug zu einer einzigen Katastrophe, was aber grösstes Vergnügen für das Publikum verspricht.

Die Lustige Witwe in Paris

Die Operette "Die lustige Witwe", am 23.1., gehört zu den bekanntesten Werken von Franz Lehár. In der Inszenierung des luzerner theaters spielt dieses Werk im post-sozialistischen Ambiente eines fast bankrotten osteuropäischen Kleinstaates Ende der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Dieser Staat braucht Geld und erhofft sich, von den Millionen der reichen jungen Witwe Hanna Glawari zu profitieren. Der Botschaftssekretär Graf Danilo, früher mit Hanna liiert, soll verhindern, dass die Witwe den Falschen heiratet. Inmitten eines musikalisch und schauspielerisch starken Ensembles ragt dieses Paar heraus, das menschlich berührend um seine Liebe kämpft, sich aber dabei immer wieder aus falschem Stolz selbst im Wege steht.

Buchs und Oskar Werner

"Der letzte Gast" von Thomas Hürlimann, inszeniert vom Hans-Reinhart-Ring-Träger Peter Schweiger vom Theater St. Gallen am 28.1., verspricht einen grossen Theaterabend. Das Bahnhofbuffet in Buchs und eine Villa am (Boden?)-See sind die Spielorte, in denen Menschen agieren, die bereits alle ihre Träume begraben haben. Der berühmte, aber nun abgestürzte Schauspieler Oskar Werner, der überraschend im Bahnhofsbuffet auftaucht, wird zum Heilsbringer aller Beteiligten. Thomas Hürlimann hat dieses Stück von 1991 für diese Inszenierung neu überarbeitet.