Kultur

Konzerte, 11 Kolumnisten und Danuser

Das Gast- und Kulturhaus Marsoel ladet im November mit einer Veranstaltungsserie zum Nachdenken, Zuhören, Betrachten und Verweilen ein. Ein Programmausschnitt mit den Eckpfeilern Michael von der Heide und Subzonic.

Text: Walter Schmid

Wenn am Freitag, 1. November, um 21.00 Uhr Michael von der Heide die Bühne im Marsoel-Saal betritt, hat auch eine Bündnerin Schuld daran. 1998 schrieb nämlich Corin Curschellas für den in Amden aufgewachsenen und heute 31-jährigen Chansonier das Lied "jeudi amour". Von der Heide erhielt für diesen CH-Popsong des Jahres den Preis "Silberner Has". Der Träger weiterer Preise hat in den letzten sechs Jahren vier Alben eingespielt und eben sein Fünftes namens "frisch" veröffentlicht, das er bei seinem Halt im Marsoel vorstellt.

Eierwecker im Zentrum
In der "Nacht der Kolumnisten" vom Mittwoch, 13. November, stellen sich elf Kolumnisten unterschiedlichster Schreibe dem Publikum vor und lesen aus ihren bisher erschienenen Geschichten. Unscheinbares aber wichtigstes Requisit des Abends ist der Eierwecker. Jede/r AutorIn hat exakt 12 Minuten für die Lesung zur Verfügung. Klingelt der Wecker, wird der Auftritt "gnadenlos" durch den Moderator Claudio Zuccolini beendet. Die AutorInnen: -minu, Katja Alves, Gion Cavelty, Bänz Friedli, H.G. Hildebrandt, Max Küng, Richard Reich, Linus Reichlin, Jean-Luc Wicki, Gisela Widmer und Thomas Widmer. Beginn der Veranstaltung ist um 20.00 Uhr.

Berg in Bewegung
Noch bis zum 23. November ist in der Galerie Luciano Fasciati im Gast- und Kulturhaus Marsoel Hans Danuser, der diesjährige Kulturpreisträger des Kantons Graubünden, mit einer Einzelausstellung von Fotografien zu Gast.
In "Berg in Bewegung" zeigt Hans Danuser die 6-teilige Raumbezogene Bodeninstallation "Erosion V, 2000-2002". Als neues Medium in seinem Schaffen hat Danuser eigens für die Ausstellung die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geotechnik an der ETH Zürich entstandene Videoinstallation "Moddelling Erosion"
realisiert. Die Galerie ist geöffnet von Mittwoch bis
Freitag 16.00-18.30 Uhr und Samstag von 10.00-12.00/ 14.00-16.00 Uhr.

Beste Zürcher Band der Welt
"Wir waren schon immer eine eigene Szene und taten musikalisch nur das, was uns richtig erschien. Wir denken nicht in Musik, wir denken in Songs". Der dies sagte heisst Roman Camenzin, Haed der Gruppe "Subzonic", die am Samstag, 16. November im Marsoel gastiert. Die vor 10 Jahren gegründete und längst beste Zürcher Band der Welt ist mit ihrem Gemisch aus Hip-Hop, Funk und Crossover nicht in eine Stil-Schublade zu quetschen. Ins Marsoel kommt die achtköpfige Truppe mit dem neuen Album und spielt "Stereo" - voll Power und Härte, finessenreich und kompromisslos.


"Harfenmusik" im Stadttheater
Das "konzert studio chur" beginnt am 25. November um 20.00 Uhr im Stadttheater seine Konzertreihe 2002/2003 mit Variationen und Fantasien aus dem 18. bis 20. Jahrhundert für Harfe solo. Solistin ist Katrin Bamert, die am Konservatorium Luzern Harfe studierte und ihr weiteres Studium 1997 in Stuttgart mit dem Konzertreifediplom abschloss.
Die Harfe ist eines der ältesten und symbolträchtigsten Instrumente und war neben der Leier das wichtigste im Orient. Schon in frühen Mythen ist von der magischen Wirkung der Harfe die Rede, deren Klänge die Natur in der griechischen Sagenwelt durch das Spiel von Orpheus zu bezaubern wusste. Durch die Weiterentwicklung war die Harfe im 18. Jh. Nicht mehr nur einzelnen Virtuosen vorbehalten, sondern sie blieb auch vornehmes Begleitinstrument. Es entstanden zahlreiche neue Kompositionen für Harfe und mit der Entwicklung der heutigen Doppelpedalharfe 1809 wurde das Instrument in Werken von Ravel und Debussy in Orchesterwerke eingebaut und gaben so anderen Komponisten wichtige Impulse.