GASTRONOMIE

Kulinarische Höhepunkte zum 25-jährigen Jubiläum des Cercle Culinaire

Der Cercle Culinaire Chur feiert dieses Jahr das 25-jährige Vereinsjubiläum.
Die Ziele des Vereins sind die Förderung des Berufsstandes und des Berufsnachwuchses sowie die Wahrung der kulinarischen und gastronomischen
Kultur. Untermauert wird das mit Spezialitätenwochen in elf Churer Restaurants.

Anlässlich des besonderen Jubiläumsanlasses organisiert der Cercle Culinaire Chur (CCC) eine «Spezialitätenwoche» mit diversen Churer Gastronomiebetrieben. Insgesamt werden vier solche Spezialitätenwochen mit Schweizer Gerichten veranstaltet, die im Zeitraum vom 8. April bis 8. Mai 2005 stattfinden. Organisiert wird dieser Anlass durch den Cercle Culinaire Chur, die Durchführung obliegt den einzelnen Gastronomiebetrieben.

Kulinarische Tour de Suisse
Mit dabei sind elf bekannte Churer Restaurationsbetriebe, von denen jedes Spezialitäten aus einem bestimmten Kanton zubereitet (siehe Kästchen). Der Churer Bevölkerung bietet sich somit die Gelegenheit, sich einen Monat lang auf eine kulinarische Tour de Suisse zu begeben. Zudem werden Kochlehrlinge und -lehrtöchter der Gewerblichen Berufsschule Chur am Samstag, 9. April einen Strassenverkauf mit einfachen Gerichten durchführen. Auf dem Postplatz bereiten sie Apfeltasch zu und an der Bahnhofstrasse beim Restaurant Rätushof kommen die Passanten in den Genuss des Bündner Urgerichts Maluns mit Apfelmus. Der Erlös wird der Behindertenwerkstätte ARGO in Chur überwiesen. Mit dieser Aktion soll zugleich die Aufmerksamkeit für die Spezialitätenwochen der einzelnen Churer Gastronomiebetriebe geweckt werden. «Mit der Verwirklichung dieser gastronomischen Aktionen wollen wir die Bündner Wirtschaft und den Berufsnachwuchs im positiven Sinne fördern», erklärt OK-Präsident und Berufsschullehrer Tony Annen. Gleicher Meinung ist auch der Städtische Kulturminister Martin Jäger: «Wer kritisch beobachtet, wie sich die amerikanische Fast-food-Lebensweise vor allem bei der jungen Generation verbreitet, der weiss erst recht zu schätzen, wenn gastronomische Fachleute mit Überzeugung und Liebe Gegensteuer geben». Die Spezialitätenwochen, die der Cercle Culinaire in verschiedenen Churer Gastronomiebetrieben organisiere, sei lebendiger Beweis echten Kulturschaffens, meint Stadtrat Jäger. «Die gastronomische Vielfalt der Schweiz zu pflegen und sie immer wieder einer breiten Öffentlichkeit darzustellen, hilft mit, die Besonderheit unseres viersprachigen Landes bewusst zu machen. Dazu gehören selbstverständlich alle unsere Sinne: das Sehen, das Riechen und das Schmecken.»

Keine Kochtopf-Routiniers
Der Cercle Culinaire Chur (CCC) wurde 1980 gegründet. Ziel der Initianten war es, die neue Vereinigung nach aussen bekannt zu machen und gleichzeitig den Nachwuchs gezielt zu fördern. «Wir entschlossen uns deshalb Fachreferate, Diskussionsabende, Betriebsbesuche, Informationsveranstaltungen und Weiterbildungskurse anzubieten», erklärt der Mitbegründer des Cercle Culinaire Chur, Günter Neumann. Die Anstrengungen haben sich gelohnt, denn in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten ist es dem CCC gelungen, zu einer Vereinigung mit grossem Bekanntheitsgrad zu werden.
Als die grössten Anlässe des CCC können die vier Kochkunstausstellungen (1983, 1987, 1991 und 1996) in Chur bezeichnet werden. Sie waren beste Werbung für den kreativen Kochberuf mit zahlreichen Ausstellern aus nah und fern, die an diesen Leistungsschauen ihr Können demonstrierten. An der letzten Ausstellung im Zeltpavillon auf der Oberen Au im Jahre 1996 wurde zudem eine separate und vielbeachtete Lehrlingskategorie durchgeführt, welche auf grosses Interesse stiess. «Sie alle haben mit viel Zivilcourage, beruflicher Überzeugung, fachlichem Wissen, Können und Ehrgeiz den Wettbewerb mit Berufskollegen angetreten», erklärt Günter Neumann. Durch ihre Beteiligung hätten sie bewiesen, dass sie an Weiterbildung und der allgemeinen Wertschätzung unseres Berufsstandes interessiert seien.
Anlässe wie der Salon Culinaire Mondial in Basel, die Olympiade der Köche IKA in Frankfurt und regionale Ausstellungen wie in Luzern oder Chur, gehörten zu den Höhepunkten im Berufsleben vieler Köche auch aus Chur. «Wer erinnert sich nicht an die grandiosen Erfolge der «Internationalen Kochkunstequipe LVC» (Liechtenstein/Vorarlberg/Chur), in der auch vier Mitglieder unserer Vereinigung beteiligt waren», freut sich Neumann noch heute. Auch am Salon Culinaire in Basel und an der IKA in Frankfurt gewannen sie fünf Gold-, vierzehn Silber- und drei Bronzemedaillen.

Auch für Kochkünstler seien Wertschätzung und Applaus das Salz und Brot des Lebens, so Neumann. «Wer heute nicht Spezialitäten kreiert, Delikatessen arrangiert und sich an Wettbewerben ein gutes Renommee schafft, gilt bald nur noch als mehr oder weniger apathischer Kochtopf-Routinier». Wenn aber ein Gast die Liebe des Koches zu seinem Beruf in der sorgfältigen Zubereitung und in einer originellen Präsentation des Gerichtes spüre, dann ernte die Person mit dem weissen Toque Applaus und Anerkennung.

Aktive Förderung des Nachwuchses
Eine zentrale Zielsetzung des Cercle Culinaire Chur ist die aktive Förderung und Unterstützung des Berufsnachwuchses der Köche. So werden bei den Feierlichkeiten aus Anlass des 25-jährigen Vereinsbestehens auch die jungen auszubildenden Berufsleute miteinbezogen. Kochlehrtöchter und -lehrlinge der Gewerblichen Berufsschule Chur werden mit zwei Projektarbeiten ihr bereits erworbenes Können unter Beweis stellen: Während vier Tagen im einzigartigen Ambiente des Churer Weinbaumuseums, wo die jungen Berufsleute selbstständig einen kompletten Gastronomiebetrieb führen. Aufgrund der grossen Nachfrage ist dieser kulinarische Event leider bereits ausgebucht.
Die zweite Aktion besteht im oben erwähnten Strassenverkauf vom Samstag, 9. April, an dem die jungen Berufsleute einfache Gerichte zubereiten werden. «Sinn und Aufgabe dieser Projektarbeit ist es, das Erlernte praxisnah umzusetzen und gleichzeitig den Gästen echte Freude zu bereiten», erklärt Berufsschullehrer Tony Annen. «Zudem sollen die Auszubildenden erfahren, dass innovative Ideen stets Anerkennung finden.»

Spezialitätenwochen vom 8. April bis 8. Mai

Folgende Churer Gastrobetriebe bereiten typische Gerichte aus Schweizer Kantonen zu:

Restaurant Brauerei Bern
Hotel Duc de Rohan Wallis
Restaurant Feldschlösschen Thurgau/Schaffhausen
Restaurant Gansplatz Basel
Restaurant Klein Waldegg Westschweiz
Restaurant zum Kornplatz Tessin
Restaurant Rebleuten Zentralschweiz
Restaurant Rätushof Luzern
Hotel Sommerau Zürich
Romatik Hotel Stern St. Gallen/Appenzell
Restaurant Vabene Tessin


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