KULTUR

«Mensch – Theater!» – Musik und Theater für ein junges Publikum

Bis 13. April zeigt die Klibühni mit dem Themenblock «Mensch – Theater!» verschiedene Vorstellungen für Kinder und Jugendliche. Neben den geschlossenen Schulvorstellungen gibt’s auch öffentliche: «Klamms Krieg» am 6. April und «Salto & Mortale» am 13. April.

Die Theaterangebote für Kinder und Jugendliche haben sich in den letzten 25 Jahren stark verändert und entwickelt: Vom ursprünglich nur unterhaltend gedachten «Märli-Theater» über eine sehr pädagogische Kindertheaterphase hin zu heutigen, anspruchsvollen Umsetzungen und Darstellungen von kindlich-jugendlichen Lebensthemen wie Freundschaft, Liebe, Zusammenleben, Abenteuer und Ablösung von zu Hause.
Anfangs vor allem noch in der Freien Theaterszene mit viel Idealismus initiiert, ist das Kinder- und Jugendtheater in der Schweiz und in Europa längst zu einem festen und professionellen Bestandteil des Theaterangebots in grossen und kleinen Häusern geworden – auch in der Klibühni.

Ein Stück Theater im Klassenzimmer
Am 6. April um 20.30 Uhr wird «Klamms Krieg» aufgeführt. Das Stück von Kai Hensel ist eine Produktion des Theater an der Sihl, Zürich, «Schule ist Zwang. Und Lehrer wie Schüler verdanken diesem Zwang ihre gemeinsame Existenz» – Deutschlehrer Klamm weiss, wovon er spricht. Die Schüler und Schülerinnen des Leistungskurses haben Klamm den Krieg erklärt, die totale Verweigerung. Sie lasten ihm den Selbstmord eines Schülers an. Nur ein Punkt fehlte dem Prüfling zum Bestehen der Matura, Klamm hatte ihn verwehrt. Klamm redet gegen eine Mauer des Schweigens an, er argumentiert und verteidigt, er versucht es mit Hohn, mit Bestechung, mit Drohungen. Immer mehr entpuppt er sich als eine Persönlichkeit, zerrieben von Ehrgeiz und einem Machtwahn, der sich in blindem Hass und einsamer Verzweiflung Bahn bricht. «Niemand beginnt einen Krieg, den er nicht gewinnen will. Aber dazu brauchen Sie Waffen.», sagt Klamm und zieht einen Browning aus der Tasche...
Dieser Monolog von Kai Hensel, gespielt von Oliver Krättli, ist ein spannendes Psychogramm, das den Ursachen von Gewalt in einem System von Abhängigkeiten und Unterdrückung auf den Grund geht.

Eine Zirkusgeschichte
«Salto & Mortale» wird am 13. April gespielt und ist eine Zirkusgeschichte über das Leben und die Kraft des Lachens für alle Menschen, die einmal 7 Jahre alt waren. Der Clown hat die Nase voll. Niemand lacht mehr über seine Spässe. «Ich wünsche, ich wäre tot», seufzt er in seinem Kummer und ruft durch den unbedachten Satz den Tod herbei. Nur mit einem Pakt kann sich der Spassmacher vor dem endgültigen Abgang retten: Gelingt es ihm, dem Tod das Lachen beizubringen, soll er weiter leben... Clo Bisaz und Thomy Truttmann liefern sich als Clown und Tod einen Wettstreit voller Witz und Poesie, balancieren zwischen Tragik und Komik, führen einander an der Nase herum und tanzen ums Leben, begleitet von Ben Jegers virtuosem Einmann-Orchester.
«Das Leben besteht schliesslich nur aus zwei grossen Momenten: Geburt und Tod. Dazwischen lachen und weinen wir. Das unterscheidet uns von allen Gattungen. Und darum sind die Komiker die wunderbarsten Menschen dieser Welt, wahre Wohltäter. Clowns zeigen uns unsere wirklichen Gefühle im Leben. Sie zeigen uns, wie dicht Mut, Angst, Freude und Trauer im Leben zusammenliegen». (Roberto Benigni)
Reservationen unter www.klibuehni.ch oder Tel. 081 252 48 04.


Weltbuchtag und Bündner Buchtag am 23. April

Seit zehn Jahren gibt es den «UNESCO Welttag des Buches und des Urheberrechts», der weltweit jeweils am 23. April gefeiert wird. Der Todestag von Shakespeare und Cervantes weist auf die fundamentale Bedeutung des Buches und seine unverzichtbare Rolle im Informationszeitalter hin und ist gleichzeitig ein Fest des Lesens und des Buches. Wie im Vorjahr wird der Bündner Buchtag gleichzeitig mit dem Welttag des Buches am 23. April durchgeführt. Am Samstagnachmittag ab 14 Uhr steht der Anlass in der Kantonsbibliothek Graubünden unter dem Motto «Politiker lesen, sprechen und erzählen aus Büchern, über Bücher und von ihrer Beziehung zu Büchern». In der Kantonsbibliothek wird Regierungsrat Hansjörg Trachsel über sein Verhältnis zu Büchern erzählen. Unter dem gleichen Motto gibt es am frühen Samstagabend auch in der Volksbibliothek am Arcas einen zweiten Anlass zum Welttag des Buches.
In Graubünden hat der «Bündner Buchtag», der vom Verlegerverein Bücher aus Graubünden in Zusammenarbeit mit der Kantonsbibliothek Graubünden durchgeführt wird, schon eine mehrjährige Tradition. Am Bündner Buchtag wird jeweils das «Bündner Buch des Jahres» durch das Publikum bestimmt und gleichzeitig der Jurypreis des Verlegervereins Bücher aus Graubünden verliehen. Die zur Wahl stehenden Bücher werden vom 13. bis 30. April in der Kantonsbibliothek ausgestellt, wo das Publikum auch bis kurz vor dem Buchtag am Samstag, 23. April, seine Stimme abgeben kann.

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