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              hat nämlich ergeben, dass jeder fünfte Jugendliche in 
              der Schweiz am Ende der obligatorischen Schulzeit höchstens 
              einfache Texte verstehen kann. Einem Drittel geht gar die elementare 
              Lesefähigkeit fast ganz ab. Der Grüne Heinrich würde 
              hier mit Sicherheit sofort Abhilfe schaffen, auch wenn man ihn nur 
              einmal liest.  Etwas 
              besser da stehen wir in Sachen Mathematik, die letztjährige 
              Befragung gab der Schweizer Jugend jedenfalls überdurchschnittliche 
              Noten. Wobei der Fragekatalog recht simpel war. So nach dem Prinzip: 
              Wenn zwei Menschen in einem Zimmer sind und drei hinausgehen, wie 
              viele müssen kommen, damit das Zimmer wieder leer ist? Dabei 
              wäre der Jahreswechsel mit dem Kalender bestens geeignet für mathematische Gedankenspiele und zum arithmetischen 
              Selbstversuch. Bereit dazu? Julius Cäsar legte 45 Jahre vor 
              Christi Geburt den Beginn des Jahres vom 1. März auf den 1. 
              Januar. Gleichzeitig wurde den einzelnen Monaten eine bestimmte 
              Anzahl von Tagen zugeordnet und für jeweils vier Jahre ein 
              sogenannter Schalttag eingefügt, um den Kalender mit dem rund 
              365 Tage dauernden Sonnenjahr in Einklang zu bringen. Die durchschnittliche 
              Dauer eines Jahres nach dem Julianischen Kalender war allerdings 
              mehr als elf Minuten
 länger als das Sonnenjahr. So
 betrug die Differenz zwischen Kalender und Sonnenjahr nach 128 Jahren 
              bereits einen Tag. Papst Gregor XIII. glich diesen Fehler aus. Frage: 
              Wie hat er das gemacht?
 Hapern tut es nur mit der Sprache, insbesondere der deutschen. Dass 
              uns die Sprachgelehrten mit ihrer Rechtschreibreform noch mehr Prügel 
              zwischen die Beine gelegt haben, war nicht unbedingt notwendig. 
              Und dass unsere Kindergärtnerinnen, Lehrerseminaristen und 
              Gymnasiasten alle auf gleiches Hochschulniveau gezwungen werden, 
              wird auch nicht gerade zu einer besseren, kinderkonformen Bildung 
              beitragen. So wird sich die Schere weiter öffnen und die Schweiz 
              noch mehr ins Hintertreffen gelangen. Hatten Sie einen guten Rutsch? 
              Dieser "gute Rutsch" hat entgegen der verbreiteten Meinung 
              nichts mit einem "Hinüberrutschen" ins neue Jahr 
              zu tun. Der Ausdruck geht auf das hebräische Wort "rosch" 
              zurück, was "Anfang" bedeutet, also den Beginn des 
              neuen Jahres. Und am Anfang war bekanntlich das Wort. Wir sollten 
              das nicht vergessen.
 Stefan Bühler
 PS: 
              Papst Gregors Lösung lautete: In 400 Jahren entfallen dreimal 
              die Schalttage.  Stefan 
              Bühler |